Ballett von Boris Eifmann «Tschajkowskij. PRO et CONTRA»

Gesamte Beschreibung

Tschajkowskij. PRO et CONTRA

Das Ballett „Tschajkowskij. PRO et CONTRA“ von Boris Eifmann – es ist das Ergebnis der jahrelangen Erfahrung des Choreographen, seiner Persönlichkeit und des künstlerischen Potential des großen Komponisten. Die Premiere hat kurz vor dem Geburtstag von Boris Eifmann stattgefunden. Er hat am 22. Juli 2016 seinen 70. Geburtstag gefeiert.

P.I.Tschajkowskij ist wohl, der beliebteste Komponist des Choreographen Eifmann. Tschajkowskis Musik bildet die Grundlage für die berühmten Aufführungen wie „Idiot“ (1980), „Krassnaja Zhisel“ (1997), „Mussaget“ (2004), „Anna Karenina“ (2005) und „Jewgenij Onegin“ (2009).

Es sei außerdem angemerkt, dass das Ballett „Tschajkowskij“ 1993 erschienen ist und seitdem einen unaufhaltsamen internationalen Erfolg feiert. Heute verfolgt der Choreograph einen neuen, originären Ansatz, der den heutigen modernen Balletttheaters mit seinen künstlerischen und  technologischen Möglichkeiten entspricht.

„Im Laufe der Jahre habe ich verstanden, dass die Welt des Komponisten tief und bodenlos ist. Das ist besonders für die Musik von Tschajkowskij charakteristisch, da diese so vielfältig ist. Das alles war mir früher nicht in ausreichendem Maße bewusst. Ich wollte ein Werk schaffen, in dem ich in die schöpferischen Qualen Tschajkowskijs tiefer eintauchen konnte“, sagt Eifmann.

Der Text der neuen Tanzausrichtung passt ideal zum emotional-dramaturgischen Konzept, das mit der Musik des Komponisten harmoniert. Es unterscheidet sich durch Vielfältigkeit und entspricht exakt den inneren Emotionen der Helden des Stücks. Die scharfsinnige, plastische Sprache hat Boris Eifmann zugelassen, um die innere Persönlichkeitsspaltung zu untersuchen, die Tschajkowskij qualvoll durchlebte. Die unerträglichen Leiden wurden für den Komponisten zu einer schöpferischen Quelle und Eifmann hat sie in tragischen Tönen in seine Choreografien aufgenommen.

Die Grundlage des Erzählstoffs des Balletts bilden die mit der Phantasmagorie ausgefüllten Erinnerungen des sterbenden Komponisten. Vor den Augen des entkräfteten Tschajkowskijs läuft sein ganzes Leben wie eine Vortodesvision vorüber. Die vielen Gestalten, die in einer Heldenfigur wiederzufinden sind, erhebt Tschajkowski zum Prinzip. Die Auftrennung der Charaktere in mehrere Persönlichkeiten lassen eine ganze Galerie von Gestalten entstehen. Eifmann kompliziert sogar die Struktur der handelnden Personen. Die Anspielungen auf die großen Werke des Komponisten, die Ballettstücke „Nußknacker“ und „Schwanensee“ werden mit großer Phantasien zum Thema gemacht. Es hat Eifmanns Werke „Jewgenij Onegin“ und „die Pikdame“ gestützt. Das Geheimnis der unvergänglichen Meisterwerke, die der Welt der Alltäglichkeit mit seiner flachen Eile trotzen, befindet sich im Zentrum der Aufmerksamkeit des Choreographen-Denkansatzes und wird zum philosophischen Schlüsselproblem der Vorstellung.

Ballett von Boris Eifmann

Musik von P.I.Tschajkowskij

Dekorationen: Sinowij Margolin

Anzüge: Olga Schaischmelaschwili, Wjatscheslaw Okunew

Licht: Alexander Siwajew, Boris Eifmann

Premiere: 24. Mai 2016

Das St.-Petersburger staatliche akademische Theater des Balletts unter der Leitung von Boris Eifmann

Dieses Theater wurde im Jahr 1977 unter dem ursprünglichen Namen  der Leningrader Theatergruppe „das Neue Ballett“ gegründet. Die Konzeption des Kollektivs war mutig: Theater wurde als Autoren-Regie-Theater betrachtet und als experimentales Labor eines Choreographen angesehen.

Schon die ersten Vorstellungen der Truppe – „Dwuchgolossije“ und „der Bumerang“ - haben dem Theater großen Zuschauererfolg gebracht und die Kritiker gezwungen, über diese neue Form der russischen Ballettkunst zu berichten. Die neuen Anhänger folgten nicht mehr der traditionellen Schule, sondern erkannten sofort die Autorität des jungen Choreographen an. Die Neuerung in der Auswahl des dramaturgischen Materials und der Musik haben den Mut von Boris Eifmann zu plastischen Lösungen gefestigt und seine Reputation als „Tanzdissidenten“ auf lange Zeit manifestiert.

Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre wird im Theater von Eifmann ein eigenes Herangehen an die Gesamtaufführung entwickelt. Auf den Plakaten erscheint immer auch die dramaturgische Grundlage des Balletts, die Werke der  klassischen Literatur. Der Choreograph und seine mit einem ausgeprägten plastischen Denken versehene Truppe kreieren dieses neue Genre des Theaterballetts.

Heute erfreut sich das Ballett-Theater von Boris Eifmann bei allen Liebhabern der tänzerischen Kunst höchster Wertschätzung: in Nord- und Südamerika, Europa, Asien und in Australien. Weltberühmt sind Vorstellungen wie „Ich bin Don Quichote“, „Krassnaja Zhisel“, „Russen Hamlet“, „Anna Karenina“, „Möwe“, „Jewgenij Onegin“, „Roden“, „Auf jener Seite der Sünde“, „Requiem“, „Up und Down“, „Tschajkowski PRO et CONTRA“.

Diese international anerkannten Aufführungen zeichnen auf höchstem künstlerischen Niveau die Errungenschaften des modernen russischen Balletts aus. Der Choreograph und seine Künstler tragen zum unsterblichen geistigen Erbe der russischen, zur weltweiten Kultur bei.

Eifmann ist Choreograph und Philosoph. Die Probleme der Gegenwart und ihrer Geheimnisse werden von ihm offengelegt. Der Meister spricht aufrichtig mit seinen Zuschauer über die komplizierten und aufregenden Seiten des menschlichen Daseins und erschafft dabei ein neues Genre, das er als „das psychologische Ballett“ bezeichnet. Eine der weltbekannten Zeitungen „The New York Times“ bezeichnet Boris Eifmann bis zum heutigen Tag als den führenden Ballettmeister: „Die Ballettwelt, die sich auf der Suche nach einem  Hauptchoreographen befindet, kann die Suche beenden: Er ist gefunden, und das ist Boris Eifmann.“

Das Theaterballett unterscheidet sich durch eine tadellose meisterhafte Darstellung, eine einzigartige Hingabe und einen hohen Bühnenintellekt. Die Bildung des originellen Ballettrepertoires im modernen Russland fußt auf den Traditionen des einheimischen psychologischen Theaters, auf der Suche und der Entwicklung neuer Formen der Tanzkunst im 21. Jahrhundert. Bis zum heutigen Tag sind dies die Hauptkomponenten der schöpferischen Mission von Boris Eifmann und seiner Theatertruppe.